Bunt statt braun! Die JUSO Stadt Bern ruft zur Demonstration gegen Rechts auf.

30.11.2018

Am 1. Dezember wollen sich die Faschist*innen der PNOS in der Region Bern zum Parteitag treffen. Nach erfolgreichen Protesten und Blockaden in Basel, ruft die JUSO Stadt Bern auch in Bern zur Demonstration gegen menschenfeindliche Weltanschauungen auf. Die Demonstration findet um 14:00 beim Klösterlistutz (Bärengraben) statt.
Am von der PNOS angekündigten Parteitag will sich die PNOS von der internationalen neofaschistischen Prominenz feiern lassen: So findet man Richard Spencer, Neonazi, prominenter Vertreter der amerikanischen White-Supremacy-Bewegung, krass frauen*feindlichen Ansichten und der ganzen Palette an reaktionärem Gedankengut auf der Gästeliste. Auch Eric Weber aus Basel und Vertreter*innen der rechtsextremen ungarischen Jobik-Partei wurden angekündigt.
Die JUSO Stadt Bern hält fest, dass die Ideologie der Rechtsradikalen eine Konkrete Bedrohung für viele Menschen bedeutet. Das von der PNOS vertretene Frauen*bild degradiert diese zu Gebärmaschinen und unterwirft sie vollständig dem weissen Mann. "Die Selbstbestimmung über den eigenen Körper wird den Frauen* aberkannt. Gezeigt hat sich dies an der Unterstützung der sogenannten Lebensschutzbewegung (Anti-Abtreibungsbewegung) durch die PNOS. Die antiquierten Rollenbilder der Rechtsradikalen beschränken sich nicht auf die Rolle der Frau*. Beziehungen und Identitäten, die nicht heterosexuellen und binären Kriterien entsprechen, wurden von der PNOS zuvor als krank bezeichnet," folgert Anna Wieder, Vorstandsmitglied der JUSO Stadt Bern.
Gegenüber der Öffentlichkeit versucht sich die PNOS als soziale Partei zu inszenieren. "Wie in vielen Fällen angeblicher Kapitalismuskritik von rechts, bietet dies nur eine Fassade für antisemitische und verschwörungstheoretische Ansätze. Der Faschismus ist, gestern wie heute, bloss eine Folge der kapitalistischen Ordnung. Auf diesen Grundlagen konstruieren PNOS und Konsort*innen Feindbilder, die man bekämpfen soll," ergänzt Jérémie Reusser, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit bei der JUSO Stadt Bern. Die Rechtsradikalen legitimieren ihre Übergriffe auf Menschen, in dem sie diese als ausserhalb einer bestimmten Bevölkerungsgruppe betrachten. Dafür bedienen sie sich der Konstrukte von Volk und Nation. Diese spalterischen Ansätze tragen nicht dazu bei, dass sich die Verteilung des Reichtums ändert. Profitieren können weiterhin die herrschenden und das Kapital. Die Hetze, welche Faschist*innen propagieren, steigert im gleichen Zug die gesellschaftliche Toleranz für menschenfeindliche Weltansichten. Diese neue Akzeptanz zeigte sich in Europa dadurch, dass rechte Parteien wie SVP, AfD, FPÖ, FN oder Cinque Stelle salonfähig wurden.
Das Klima, welches die Neurechten in Europa geschaffen haben, hat sehr reale Konsequenzen: Längst nehmen rassistische Übergriffe im Alltag wieder zu, Asylheime werden abgebrannt oder Frauen* auf offener Strasse angegriffen.
Am 1. Dezember wird die JUSO Stadt Bern mit der Unterstützung zahlreicher Aktivist*innen und Organisationen aus der Region ein Zeichen gegen diese feindlichen Ansichten setzen. Zugleich drückt sich der Protest für eine bunte, solidarische Gesellschaft aus. Antifaschistischer Protest ist antikapitalistisch, weil die Bekämpfung des Faschismus mit der Überwindung seiner Ursachen einher geht. Er ist auch antinational, da Nationen Menschen in Kategorien spalten, welche direkt Tod und Hetze verursachen. Und er ist feministisch, weil nur die Gleichberechtigung aller Geschlechter zur Emanzipation und Freiheit aller Menschen führen kann.
Die Demonstration ist bewilligt.
Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Jérémie Reusser, jeremie@jusobern.ch, 077 427 95 82
Michael von Bergen, 079 372 00 40