Unter dem Motto „Media Markt leerfeiern“ versammelten sich am Donnerstagabend rund 600 Menschen um gegen die Eröffnung des Mediamarkts innerhalb der ehemaligen Markt Halle zu demonstrieren. Die bereits im Vorfeld friedlich angekündigte Kundgebung sollte ein Zeichen gegen die Konsumgeilheit und für mehr Leben in der Stadt Bern setzen, dies wurde leider wieder einmal durch Gewalt und Zerstörung überschattet. Dies bedauert die JUSO sehr und verurteilt diese Anwendung von Gewalt aufs Schärfste. Doch weit mehr schockiert ist die JUSO Stadt Bern über das Verhalten der Kantonspolizei.
Was die Juso Stadt Bern jedoch bedeutend schockierender findet, ist die massive Überreaktion von seitens der Kantonspolizei. Nicht nur ging die Kapo taktisch ungeschickt und nicht zielorientiert vor, sondern sie gefährdete eine grosse Menge an Personen. Die Kantonspolizei begann ganz bewusst auf Demonstrantinnen und Demonstranten einzuschlagen, versprühte Pfefferspray und schreckte vor keiner Gewalt zurück. Mit Ihrer Überreaktion löste die Kapo zudem eine Massenpanik aus, bei welcher duzende von Personen umgestossen und angerannt wurden. Zudem waren an der breit gefächerten Kundgebung einige Familien mit Kindern anwesend, welche schutzlos der aufgescheuchten Menge ausgeliefert waren. Auch ist das Einsetzen von Kampfhunden und Gummischrot gegen eine mehrheitlich friedliche Demonstration eine ungemeine Fahrlässigkeit.
Für die Juso Stadt Bern ist klar, dass die Polizei vergessen hat, was ihr eigentlicher Sinn und Zweck ist, nämlich die Bevölkerung zu schützen. „Die Polizei ist die einzige Institution in unserem Staat, die über das Gewaltmonopol verfügt. Dies setzt ein gewisses Urteils- und Verantwortungsvermögen voraus. Zwei Eigenschaften, welche sowohl bei der Kantonspolizei als auch bei Gemeinderat Reto Nause nicht mehr vorhanden sind“, so Leandro Funiciello von der JUSO Stadt Bern. Die Polizei setzte bewusst die Gesundheit und gar das Leben von Personen aufs Spiel um einige wenige Schaufenster zu schützen. Dies ist unter keinen Umständen zu tolerieren und wiederspricht dem gesunden Menschenverstand.
Die Juso Stadt Bern findet es sehr beunruhigend wie oft in letzter Zeit solche Überreaktionen von seitens der Polizei stattgefunden haben und dass sie mittlerweile zur Tagesordnung gehören. „Die Einschüchterungskampagne welche Gemeinderat Nause‘s KAPO seit längerer Zeit führt, hat eine rein repressive Funktion und beschneidet ganz klar die freie Meinungsäusserung“, so weiter Leandro Funiciello von der JUSO Stadt Bern. Nicht zum ersten Mal setzt die Polizei gar Leben aufs Spiel um Anliegen einiger, wenigen, bessergestellten zu schützen. Die JUSO Stadt Bern erinnert Gemeinderat Reto Nause und die ihm unterstellte Kantonspolizei, dass sie im Dienste der Bevölkerung stehen und nicht in dem der Person mit der grösseren Brieftasche.
Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie von völligen Fehleinschätzungen seitens der Polizei und des Sicherheitsdirektors: „Die Häufung dieser massivsten Überreaktionen von seitens Polizei, die Gefährdung von Passantinnen und Passanten, das willkürliche Festnehmen von Personen sowie das Einschüchtern mit Kampfhunden, Gummischrott, Pfefferspray und Zuschlagen mit Schlagstöcken zeigt, dass etwas mit dem Kommando über die Polizei nicht stimmen kann“, so Tamara Funiciello von der Juso Stadt Bern. Dabei zu erwähnen sind die Miss Schweiz Wahlen, aber auch der Cupfinal im vergangenen Jahr. Offensichtlich steht eine Person an der Spitze dieser Einsätze, welche mit dem Druck und der Verantwortung stark überfordert ist.
27.03.2015