Lancierung offener Brief an die Burgergemeinde Bern
Beim «Ideenwettbewerb für gesellschaftlichen Zusammenhalt», de n die Burgergemeinde Bern lanciert hatte , forderte die JUSO Stadt Bern mit ihrer eingereichten Idee deren Abschaffung. Nun, da sie es nicht in die nächste Runde geschafft hat, richten die städtischen Jungsozialist*innen einen offenen Brief an die Burgergemeinde. In diesem kritisieren sie deren antidemokratischen Strukturen, fordern erneut ihre Abschaffung und laden sie zur öffentlichen Beantwortung kritischer Fragen ein.
Im vergangenen Februar lancierte die Burgergemeinde Bern den «Ideenwettbewerb für gesellschaftlichen Zusammenhalt». Die Idee, welche durch die JUSO Stadt Bern eingereicht wurde, befindet sich nicht unter den auserkorenen Gewinnerinnen: Die Jungsozialist*innen forderten damals die Abschaffung der Burgergemeinde.
In einem offenen Brief wendet sich die JUSO Stadt Bern nun an die Burgergemeinde. Die Kritik der Jungpartei fusst auf der antidemokratischen Verwurzelung der Körperschaft, die durch die Verwaltung ihres beträchtlichen Vermögens eine immense Macht innehat. Diese Macht gründet auf Abstammung – und damit auf überholten Vorstellungen von Machtansprüchen – und entzieht sich jeglicher demokratischer Kontrolle durch die Stadtbevölkerung.
Die Kernidee des «Ideenwettbewerbs für gesellschaftlichen Zusammenhalt» steht in fundamentalem Widerspruch zu der elitären, exklusiven und antidemokratischen Natur der Burgergemeinde Bern: «Dass die Burgergemeinde immer wieder gute Projekte unterstützt, bestreiten wir nicht. Das Problem liegt darin, dass die Entscheidungsmacht darüber, welche Projekte wie unterstützt werden, bei einer kleinen Elite liegt, die sich auf das Erbrecht beruft. Die Lösung muss die Fusionierung der Burgergemeinde mit der Einwohner*innengemeinde – inklusive Vermögensüberführung – sein», betont Ron Mule, Vorstandsmitglied der JUSO Stadt Bern.
Kernstück des Briefes bildet die Aufforderung an die Burgergemeinde, öffentlich zu ihrem Engagement für die Demokratieförderung, ihrem Einsatz für eine Fusion mit der Einwohner*innengemeinde und ihrer Existenzberechtigung in einer modernen Gesellschaft Stellung zu nehmen. Charlotte Günther, Präsidentin der JUSO Stadt Bern äussert sich wie folgt: «Gerade jetzt sehen wir, wie problematisch die Konzentration grosser Vermögen und der damit einhergehenden Macht in wenigen Händen ist. Was wir brauchen, sind Demokratie und Solidarität, nicht Philantropie.» Und weiter: «Wir erwarten von der Burgergemeinde, dass sie Rechenschaft ablegt und öffentlich auf unsere Fragen antwortet.»
Der offene Brief soll der Burgergemeinde zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam mit den Unterschriften offiziell übergeben werden
Für Rückfragen:
Charlotte Günther (Präsidentin JUSO Stadt Bern): 077 404 03 84