Lebenskünstler leben lassen.

25.08.2016

Vier Waldbewohner, die einfach genug haben von den gesellschaftlichen Zwängen unseres Systems, schlagen im Bremgarten Wald ein Zeltlager auf. Kein Abfall, kein Lärm, einfach ein Zuhause. Sollte niemanden stören könnte mensch meinen. Falsch gedacht. Es wird Anzeige erstattet, auf Druck der Burgergemeinde, wegen unzulässiger Nutzung. Die Juso Stadt Bern verurteilt dieses Vorgehen massiv.
Der Wald bietet für die Bewohner Freiheit von einer Gesellschaft, zu denen sie nicht gehören möchten. Sie wählen einen anderen Lebensstil. Gestört wird jedoch niemand.
Das Vorgehen der Burgergemeinde ist einfach nur lächerlich und absurd. Eine Gefängnisstrafe von wenigen Tagen wird die Aussteiger nicht davon abhalten, ihren Lebensstil weiterzuführen. Wieso sollte ihnen dies auch verweigert werden? Es geht hier einzig um ein Machtmessen der Burgergemeinde, die Druck ausübte, bis Anzeige erstattet wurde.
Die Burgergemeinde wurde zwar im 19. Jahrhundert politisch entmachtet, behielt jedoch eine ganze Menge an Privilegien, die in unserem Jahrhundert eigentlich nichts mehr verloren haben. Der Burgergemeinde gehört heute ein Drittel des städtischen Grund und Bodens sowie zahlreiche Wälder, Immobilien und ein geschätztes Vermögen von mehreren Milliarden Franken. Wir sind der Meinung, dass es an der Zeit wäre, dieses Eigentum zu Allgemeingut zu machen. Für den Bau gemeinnützigen Wohnraums, Kultureinrichtungen und öffentlichen Freizeitangebote. „Wir wollen eine Stadt die für alle Platz hat und nicht nach der Pfeife einiger Privilegierter tanzt. Wir wollen ein Bern ohne adeligen Parallelgesellschaft!“, sagt Barbara Keller vom Vorstand der Juso Stadt Bern. Die Juso wird sich kompromisslos dafür einsetzen. Wir fordern die Enteignung der Burgergemeinde ohne Entschädigung.