Der Gemeinderat der Stadt Bern hat mehrere Darlehen bei der FIFA aufgenommen, bei einem Verein, der wiederholt wegen ethisch verwerflicher Entscheidungen in der Kritik stand. Die JUSO Stadt Bern betrachtet die aktuelle Diskussion um ethische und unethische Geldflüsse als längst überfällig und verteilt den Berner Gemeinde- und Stadträt*innen blutrotes Geld, um auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass durch Menschenleid erwirtschaftetes Geld keine Option sein darf.
Die JUSO sieht in der aktuellen Finanzindustrie ein generelles Problem, da sie kaum ethische und ökologische Anforderungen an die Erwirtschaftung von Geld stellt. Denn selbstverständlich sollten dabei primär Banken, Grosskonzerne mitsamt Börsenhandel als Dreh- und Angelpunkt im Zentrum stehen. Wo sie nicht eigenständig und verantwortungsbewusst handeln, muss die Politik ihnen die Richtung weisen! Leider hat die Stadt Bern diesbezüglich nur beschränkten Handlungsspielraum. Diesen soll sie jedoch nutzen! Ganz unabhängig von der FIFA müssen gewisse Bedingungen gelten, welche das Anlegen und Ausleihen von Finanzmitteln auf «sauberes» Geld beschränken, soweit dies im Kapitalismus möglich ist. “Gerade eine Stadt wie Bern muss sich an ökologische, ethische und menschenrechtliche Grundlagen halten, auch wenn sie kurzfristig nicht die Annahme des günstigsten Angebots ermöglichen!" meint Jakub Walczak, Präsident*in der JUSO Stadt Bern. Die JUSO toleriert keine Aufnahme von Finanzmitteln, die u.a. durch Menschenrechtsverletzungen erwirtschaftet wurden. Um dies dem Berner Gemeinderat und den Parlamentsmitgliedern bewusst zu machen, verteilten JUSO-Mitglieder vor dem Rathaus blutrotes Geld an sie.
Die JUSO setzt sich dafür ein, dass kein Geld der Welt durch die Ausbeutung von Mensch und Natur erwirtschaftet wird. “Ein zentrales Merkmal des Kapitalismus ist die Anhäufung von Ressourcen, was ständiges Wachstum fordert. Folgen davon sind die ungleiche Verteilung von Vermögen und letztlich Ausbeutung. Als letzte Konsequenz für “sauberes” Geld muss die Ursache abgeschafft werden!”, meint Nicole Bieri, JUSO Stadtratsmitglied. In einer von der JUSO eingereichten Interpellation will sie vom Gemeinderat u.a. wissen, ob er diesen Kredit als Fehler anerkennen kann und welchen Beitrag er in Richtung Abschaffung des Kapitalismus unternimmt.
Weitere Auskünfte
Nicole Bieri (sie), Stadtratsmitglied JUSO, 079 948 11 86
Jakub Walczak (keine Pronomen), Präsident*in JUSO Stadt Bern, 079 123 88 12